Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion kam es im Kaukasus immer wieder zu bewaffneten Konflikten. Hauptbrennpunkt war über viele Jahre hinweg die nach Unabhängigkeit von Moskau strebende Republik Tschetschenien. Einen seiner traurigen Höhepunkte fand der Konflikt in der Geiselnahme von Beslan. Nordkaukasische Rebellen erstürmten eine Schule und brachten über 1 100 Schüler, Lehrer und Eltern in ihre Gewalt. Bei den anschließenden Gefechten, die zwischen Geiselnehmern und Sicherheitskräften entbrannten, wurden über 700 Menschen verletzt und mehr als 330 Personen getötet.
Die Gewalt im Nordkaukasus hat in den vergangenen Jahren zwar stetig abgenommen, trotzdem bleibt die Region weiter instabil. Das beweist ein im Jahr 2014 auf das Pressehaus in Grosny verübter Anschlag. Zwischenzeitlich hat sich der Konflikt zu einem radikal-islamischen und pan-kaukasischen Untergrundkampf entwickelt, der sich von Tschetschenien nach Dagestan verlagert hat. Anschlagsziel sind vorgangig Vertreter der russischen Staatsmacht. Allerdings kann aufgrund des wachsenden Einflusses des Islamischen Staates im Nordkaukasus nicht ausgeschlossen werden, dass sich der Konflikt über die Region hinaus ausweitet.