Einst verpönt, heute von vielen geschätzt: Whisky made in Schwaben kann sich sehen lassen. Die im wilden Süden der Republik produzierte Variante der Edelspirituose hat in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Qualitätsschub erfahren. Kenner und Genießer aus Nah und Fern pilgern zwischenzeitlich ins deutsche Whiskymekka Owen, um zu verkosten, was am Fuße der Schwäbischen Alb über viele Jahre zur Blüte reifte.
Immanuel Gruel, Thomas Dannenmann und Thomas Rabel haben Ehrfurcht vor dem Alter - besonders, wenn es in Fässern oder Flaschen lagert. Die drei Owener haben bewiesen, was lange bezweifelt und kontrovers diskutiert wurde: Whisky muss nicht aus Schottland kommen, um Liebhaber zu begeistern. Ob Dänemark, Tschechien, Japan, Indien oder das Schwabenland - längst wird Whisky rund um den Globus gebrannt. Bei seiner Herstellung wird stets auf die gleichen Zutaten zurückgegriffen: Getreide, Wasser und Hefe. "Letztlich ist Whisky nichts anderes als Bier ohne Hopfen", weiß Thomas Rabel und spielt damit auf den identischen Ansatz beider Produkte an: die Maische, die Mischung aus Malz und Wasser. "Das Gaze mit Hopfen verkochen und vergären, gibt Bier. Direktkt vergären, Whisky", erzählt der Brenner, der die Dinge gern einfach auf den Punkt bringt. "Anders als bei Bier, wird die vergorene Maische noch in der Brennblase destilliert", sagt Rabel. "Der hochprozentige Alkohol, der dabei entsteht, reift anschließend mehrere Jahre im Fass."